Gen 01 Part 12
Hannah war an diesem Morgen als Erste aufgewacht. Sicher wurde sie von der ersten Frühlingssonne geweckt, denn sie spielte ganz brav und leise im Spielzelt.
Der Blick über den Hügel an diesem Morgen war auch wirklich wundervoll und friedlich.
Fiona hatte sich extra einen Wecker gestellt, um noch bevor die Kinder wach wurden, eine Runde joggen zu gehen. Immerhin wollte sie endlich wieder ein paar Kilo abnehmen.
Also gab es Laufmusik aufs Ohr und es wurde losgejoggt.
Dieses Gewusel am Morgen war einer ihrer liebsten Momente. Sie war zwar immer noch sehr gern alleine, aber ihre Kinder brachten einen Zauber in das Haus, dem sie nicht widerstehen konnte und den sie auch nie mehr missen wollte.
Da Fiona nun wieder zuhause war, gönnte sich auch Christian eine Runde am Morgen. Endlich war es wieder warm genug, um oben ohne zu joggen. Shirts nervten doch nur beim Sport. Er war nun zwar kein Berufssportler mehr, da er zugunsten der Familie seinen Job aufgegeben hatte, aber er würde seine Lust nach Sport nie im Leben verlieren.
Später kam ein Nachbar vorbei, um zu sehen, wie es der jungen Familie so ging. Jeder im Dorf wusste, dass sie hier waren, doch niemand hatte sie je auf dem Markt oder sonst wo im Dorf gesehen. Dem musste nun also offensichtlich auf den Grund gegangen werden.
Da beide Elternteile gerade nicht da waren, machte, ich glaube es war Lian, die Tür auf.
Der unbekannte, große Mann fragte ihn, ob denn seine Eltern gar nicht da seien. Doch kein Grund zur Unruhe, denn Mama versorgte die Kleinkinder und Papa die Tiere.
Bevor Lian den Fremden ins Haus ließ, holte er natürlich seinen Papa. Nur für alle Fälle. Man weiß ja nie, wer hier so weit ab vom Schuss so alles langstreunerte.
Auf jeden Fall schaffte er es tatsächlich Fiona und Chris zu einem Besuch im Pub zu überreden. Sie mussten unbedingt die anderen kennenlernen. Außerdem brauchte immer mal Jemand Hilfe da wäre es doch schön, wenn sie sich ein Bisschen in die Gemeinschaft einbringen würden. Sowas hatten sie schon vermutet, dass die Dorfbewohner sie entweder verjagten, mieden oder belagern würden. Nachdem selbst die Ausrede nicht galt, dass sie ja niemanden für die Kinder hätten, mussten sie sich geschlagen geben. Das Dorf hatte eine sehr gute Tagespflege und falls die Jungs auch nicht alleine sein sollten, dann war 2km entfernt eine Familie mit Teenagertochter, die immer Taschengeld brauchte.
Und so landeten Fiona und Christian an diesem Nachmittag im Dorfzentrum vor dem Pub. Sofort sammelte sich eine Traube neugieriger Menschen um sie herum. Fiona entdeckte die junge Frau, die ganz am Anfang mal vorbeigeschaut hatte und direkt wieder gegangen war, nachdem sie die vielen Babys gesehen hatte.
“Oh wooooooooooooooow, wie bist du denn SO schlank geblieben trotz der vielen Kinder?”, fragte sie sichtlich erstaunt.
“Tjaaaa, weißt du, weniger Essen hat geholfen und das ewige Stufen steigen im Haus, wenn mal einer was wollte.”
“Boah ey….”
Christian begrüßte in der Zeit die örtliche Bürgermeisterin. Er hatte sich für den Weg ins Zentrum extra zurechtgemacht und das war offensichtlich gar nicht so schlecht, wenn er an so einem einfachen Ort die Bürgermeisterin traf. Diese war das natürlich gar nicht gewohnt. Diese Gedanken lies sie sich natürlich in keiner Sekunde anmerken. Sie wies aber darauf hin, dass es hier üblich ist, dass alle an einem Strang ziehen und zurückgezogen leben nicht gern gesehen wurde. Immerhin würden unsere Großfamilie sicher selber mal Hilfe benötigen.
Fiona war bereits nach ein paar Minuten die Masse an Sims draußen viel zu viel geworden, also ließ sie sich an einem der Barhocker nieder und bestellte sich etwas zu trinken. Etwas geschockt war sie von der Barfrau, da sie offensichtlich nie aufhörte zu reden. Na das konnte ja heiter werden, bloß schnell her mit dem Getränk.
Während Fiona ihr Getränk fast in einem Zug leerte, um so schnell wie möglich im stillen Örtchen zu verschwinden, machte Chris die nächste Bekanntschaft. Im Gegensatz zu seiner Frau, blühte er zwischen den Dorfbewohnern richtig auf und war froh endlich mal wieder unter Leuten zu sein.
Nach einer halben Ewigkeit im Bad fasste sich Fiona und mahnte sich selbst zum Durchhalten. Sie musste sich ja unbedingt DIESES Dorf aussuchen, wo man immer unter Beobachtung stand.
Am späten Abend wurden noch Bilder gemacht mit den neuen Bekanntschaften.
Christian hatte auf jeden Fall seinen neuen Bro gefunden, mit dem er sogar kicken konnte.
Zum Abschluss des Abends machte das Paar einen kleinen Spaziergang durch die Fußgängerzone. Hier gab es echt schöne Läden. Fiona sollte unbedingt einen Blick riskieren, wenn sie wieder geöffnet waren. Da musste sie sich nach der Arbeit allerdings sehr beeilen oder am Wochenende kommen, denn hier wurden bereits gegen 18 Uhr die Bordsteine hochgeklappt, damit alle zusammen im Pub trinken konnten. Trotz allem konnten Fiona und Christian ihren kinderfreien Abend gemütlich und zu zweit ausklingen lassen.